KI trifft Kruste:
ChatBrot ist das erste KI-Brot Deutschlands
von Nicole Angela Buck
Von der Idee zum Signature-Brot – warum Innovation jetzt auch richtig gut schmeckt.

Brot ist für mich weit mehr als nur ein Grundnahrungsmittel. Der Duft daheim, kurz bevor der Backofen klingelt... das ist echtes Zuhausegefühl. Und als jemand, der seinen eigenen Food-Kanal pflegt und zu Weihnachten Rezeptbroschüren an Kundinnen und Kunden verschickt (die Rezepte im letzten Jahr erstmals mit KI entwickelt und bebildert), liebe ich alles, was mit Kreativität, Genuss und Handwerk zu tun hat.
Dass ich irgendwann mal Teil eines Teams sein würde, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz ein ganz neues Brot entwickelt, hätte ich trotzdem nicht gedacht. Und doch genau das ist passiert: Beim ChatBrot-Projekt, vorbereitet vom Koerting Institute in Bad Homburg zusammen mit der Bäckerei & Konditorei Huck mit Filialen in Frankfurt und Bad Homburg.
Rund 45 Menschen aus der KI-MasterClass waren dabei, als es Ende Juni, an einem Montagabend in die Break-Out-Rooms ging: eine Stunde Zeit, um mit KI ein innovatives Brot von Grund auf zu konzipieren. Vvon der Rezeptidee bis hin zu Claim und ersten Marketing-Ideen. Ich war mittendrin.
Nach der Präsentation der Gruppen wurde unser Team am Ende sogar ausgewählt und am folgenden Mittwoch ging's im KI-Café live weiter: Kampagne, Gestaltung, Bildwelt, Webdesign – einzelne Aufgaben, die dann direkt mithilfe von KI umgesetzt wurden. Was vorher ein Experiment war, bekam plötzlich echten Drive.
Hand aufs Herz: Wer hätte gedacht, dass man heute nicht mehr nur mit Sauerteig reden kann – sondern jetzt sogar mit dem ganzen Brot?
Inhaltsverzeichnis
ChatBrot – Die Zukunft des Brotes
ChatBrot ist mehr als ein Brot. Es ist die Vision, wie Zukunft in deutschen Bäckereien schmecken kann: KI-gesteuert, kulturell inspiriert und nachhaltig gedacht. Das Ziel: Geschmacklich überzeugende, weizenfreie Alternativen, die Gesundheit, internationale Neugier und Umweltbewusstsein verbinden. Gerade in einer Region wie Frankfurt, die für Vielfalt und Offenheit steht, trifft das genau den Zeitgeist.
Warum ChatBrot? Weil es bisher an richtig guten, verträglichen und weizenfreien Alternativen mangelt. Der Gesundheitstrend und die Nachfrage nach „echtem Wohlfühlbrot" sind groß und die meisten Angebote sind langweilig oder voll mit Zusatzstoffen. Wir wollten ein Brot, das keine Kompromisse macht: weizenfrei, nachhaltig, mit echtem Geschmack und dem gewissen Wow-Faktor.
Vom Experiment zum Siegerteam

Am Anfang stand das Projekt ChatBrot. Für viele erst mal ein Experiment, das niemand so richtig einschätzen konnte. Die Aufgaben waren klar verteilt: Mein Team bestand aus Menschen mit völlig unterschiedlichen Hintergründen – Wissenschaft, Ccoaching, Webdesign und ich als Kommunikations- und Grafik-Designerin mit Food-Leidenschaft. Am Ende waren wir das Siegerteam. Das war zwischen all den genialen Ideen zwischen Apfelbrot und Kaffeezusätzen oder besonderer Krume eher Zufall.
Die Besonderheit: Alles entstand tatsächlich mit Unterstützung von KI – vom Rezeptvorschlag über das Storytelling bis zu Claim und Visuals. Mein Part war u. a. die Rezeptentwicklung. Da ich selbst regelmäßig Brot backe, wusste ich, worauf es ankommt. Besonders wichtig war mir, dass das Brot nicht nur innovativ klingt, sondern wirklich bekömmlich ist. Schon in den Vorjahren habe ich KI-Tools eingesetzt, um Rezepte zu testen und weiterzuentwickeln und daraus eine kleine Weihnachtsbroschüre für meine Kundinnen und Kunden gemacht. So gesehen war das ChatBrot ein konsequenter nächster Schritt.
Was ich dabei über Brot und Technologie gelernt habe? Sonst bin ich die, die mit Zutaten experimentiert, den Sauerteig selbst ansetzt und neue Varianten ausprobiert. Plötzlich ließ ich Claude (KI-Tool von Anthropic) Rezepte vorschlagen, verglich verschiedene Kulturen und Aromen, überlegte, wie das Zusammenspiel aus Tradition und Innovation wirklich schmeckt. Ganz ehrlich: Ich bin gespannt, wie mein nächstes eigenes Brot aussehen wird.
Gefüttert wurde alles mit Impulsen, die wir, ebenfalls von der KI erarbeitet, für das Brot entwickelt haben. Mal wieder ein Beispiel, was es ausmacht, wenn man der KI Context liefert... richtig viel Context.
KI trifft Handwerk: Ergänzung statt Ersatz
Früher hieß es, Brot braucht Zeit und Liebe. Heute braucht es zusätzlich noch eine ordentliche Portion Rechenleistung.
Was passiert, wenn KI auf Handwerk trifft? Ich hatte viele Aha-Momente.
KI macht Vorschläge, auf die vorher niemand kommt, wie zum Beispiel Zutaten-Kombis, die einfach überraschen. Im Team haben wir erlebt, wie sich menschliche Erfahrung und KI ergänzen: KI bringt Geschwindigkeit, Inspiration und kreative Ideen, aber die letzte Entscheidung, das Bauchgefühl und die Liebe zum Produkt bleiben beim Menschen.
Die KI war dabei mehr als nur ein schlauer Rechner. Sie optimierte das Rezept, schlug optimale Mehlkombinationen vor, stimmte internationale Aromen auf deutsche Vorlieben ab und brachte sogar Vorschläge für eine perfekte, bekömmliche Fermentation. Der Algorithmus half, die Nährstoffe zu balancieren gerade weil wir bewusst auf Weizen verzichtet haben.
Das ChatBrot zeigt, dass Handwerk nicht durch KI ersetzt wird, sondern im Gegenteil: Ohne echte Bäckerinnen und Bäcker, ihre Erfahrung und Fingerspitzengefühl wäre aus keinem KI-Rezept ein richtig gutes Brot geworden. KI kann viel, aber sie kann nicht fühlen, riechen, probieren oder mit Herz am Teig arbeiten. Das gilt übrigens für's gesamte Handwerk und darüber hinaus.
Nachhaltigkeit, Vielfalt und neue Wege

Das Thema Nachhaltigkeit hat beim ChatBrot ein echtes Fundament. Mehrweg-Backformen, biologisch abbaubare Materialien, CO₂-neutraler Versand und die klare Ansage: Weniger Food Waste durch intelligente Portionierung und eine Woche Frische, die garantiert durch KI-optimierte Rezeptentwicklung ist. So wird Brot wirklich Teil einer klimabewussten Esskultur.
Wir haben gezielt auf weizenfreie Zutaten gesetzt. Dinkel und Emmer als Urgetreide, Roggen als typisch deutsche Basis, Buchweizen und Hirse für glutenfreie Varianten, Quinoa und Hafer für Protein und Ballaststoffe. Das Ergebnis: Ein Brot, das mehr kann – für alle, die sich mehr Vielfalt und Verträglichkeit wünschen.
Brotschafter & Bildung: Kulturelle Vielfalt leben
ChatBrot versteht sich auch als Brotschafter. Die Geschichten hinter Brotkulturen, internationale Rezepte, Workshops und die Möglichkeit, per QR-Code auf der Verpackung digitale Brotreisen zu starten. All das macht ChatBrot zum Türöffner für neue Geschmackserlebnisse. Wer mag, findet auf der Website nicht nur das Brot, sondern auch Rezepte für passende Aufstriche, Ideen für „altes" Brot und sogar einen Bot, der Fragen beantwortet und den man anrufen kann. Ein Telefonbot macht's möglich. Mehr zu den Hintergründen eines Telefonbots findest Du in diesem Blogartikel "Die KI geht ran, wenn ich nicht kann." (Link).
Unsere Vision geht über das Brot hinaus: Wir möchten Wissen vermitteln, Neugier wecken, Austausch fördern – mit Workshops, Storytelling und Kooperationen, zum Beispiel mit Kulturvereinen und Schulen.
Das Signature-Brot: Dinkel-Miso-Sesam

Das "Flaggschiff" dieser KI-Revolution: das Dinkel-Miso-Sesam-Brot. 72 Stunden Sauerteig, weißes Miso für Umami und natürliche Frische, schwarzer Sesam und Sonnenblumenkerne für Textur und Nährstoffe. Ein Brot, das ohne Zusatzstoffe 7–8 Tage frisch bleibt und dazu mit 285 kcal, 12 g Protein und 8 g Ballaststoffen pro Portion nicht nur schmeckt, sondern auch gut tut.
Diese Kombination verbindet deutsche Sauerteig-Tradition mit japanischer Finesse für ein Brot, das mit jedem Bissen neue Geschmacksdimensionen offenbart.
Was sich für mich bestätigt hat: KI kann inspirieren, aber ohne Bäcker-Erfahrung bleibt's Theorie. Die Technik liefert Ideen – das Handwerk macht sie zum Leben. Selbstverständlich wurde die von KI erstellte Grundlage noch mit Meisterhand verfeinert.
Von der Masterclass bis zur Premiere
Nach der Session am Montag mit der Entwicklung des Brotes und schließlich auch der Entscheidung der Hucks nachdem alle sieben Teams ihre Ergebnisse präsentiert haben, gings weiter. Brot alleine ist nichts.
Das Erlebnis KI-Café war dann besonders: Drei Experten, der ehemalige Agenturchef Peter Goldammer, Webdesignerin Brita Dose (Link) und ich: Die Entwicklung der Markenwelt, Roll-ups, Werbemittel, Visuals und der Website wurde live umgesetzt – immer mit KI als Sparringspartnerin. Was sich für mich als Kommunikations- und Grafik-Designerin wieder einmal bestätigte: KI kann unendlich viel. Stark und zwar richtig stark für Ideen, für Analysen und Texte. Und manches geht eben auch (noch) nicht. Für ein bestehendes Erscheinungsbild mit KI ein passendes Logo zu generieren, ist nicht so leicht möglich. Dafür entstehen bei Bildwelten, Claims und sogar Social-Media-Texten ungeahnte Möglichkeiten. Wichtig bleibt aber immer: Kontext und genaue Prompts sind entscheidend, sonst bleibt das Ergebnis beliebig.
Und, was man auch noch sagen darf, die Präsentationen und Vorstellungen im KI-Café des Koerting Institutes waren das eine, bis zum gedruckten Roll-Up, Brotbanderolen und Postkarte als erste Kommunikationsmittel, gab es dann doch noch die ein oder andere Abstimmung mit dem Kunde als auch intern. KI liefert Vorarbeit und Grundlagen, den Rest dürfen und müssen noch wir Menschen machen.
Mich hat, trotz täglicher Arbeit mit KI, überrascht, was im Zusammenspiel von Menschen und KI in so kurzer Zeit möglich wurde. Erst haben alle Teams abgeliefert, dann die Experten auf der Live-Bühne vor über 300 Leuten.
Die ganz große Frage bleibt aber... wie schmeckt es wirklich? Ich bin mega gespannt! Laut der Familie Huck ist es lecker. Man darf gespannt sein.
Am 4. Juli wird ChatBrot live enthüllt: Presse, Verkostung und die Chance, alle Beteiligten und ihre Perspektiven kennenzulernen. Schon jetzt steht fest: ChatBrot wird es in Frankfurt und Bad Homburg zu kaufen geben, später auch zu bestellen. Und die Website www.ChatBrot.de wartet auf die ersten neugierigen Brotfans.
Fazit und ein Blick in die Zukunft

Was nehme ich mit? Für mich und mein "Handwerk"? Ob als Hobby-Bäckerin, Designerin oder einfach als jemand, der gerne mit Kopf und Händen arbeitet: Wir werden gebraucht. Unsere Erfahrung, unser Bauchgefühl, unsere Neugier. KI bereichert uns, nimmt Arbeit ab und eröffnet neue Wege – aber sie ersetzt nicht, was Menschen ausmacht.
Was ich anderen Handwerkerinnen und Handwerkern, aber auch allen Neugierigen mitgeben will: Habt keine Angst vor neuen Tools und Entwicklungen. Probiert aus, was möglich ist, und bleibt offen für das, was Euch inspiriert. Die besten Ergebnisse entstehen dort, wo Handwerk, Kreativität und Technologie sich gegenseitig beflügeln.
Du willst auch erfahren, wie KI Dein Handwerk oder Business bereichern kann? In meinen Workshops, Online-Kursen und individuellen Coachings zeige ich Dir, wie's geht. Oder melde Dich für meinen Newsletter "Schritt halten. Der Newsletter für KI mit Kopf." an – für praxisnahe Tipps ohne Technik-Overkill. Das ChatBrot war ein absoluter LiveCase der zeigt, dass die Lösung das Ziel ist, nicht reine Wissenvermittlung. Genau auch das ist mein Ziel mit meinen Angeboten. Aus der Praxis für die Praxis.
Und für mich persönlich? Ich werde weiterhin backen, gestalten, ausprobieren – und sicher noch öfter die KI fragen, was als Nächstes auf meinem Tisch landet.
ChatBrot ist nicht das Ende, sondern der Anfang einer neuen Ära im Handwerk. Wer Lust auf Zukunft und Genuss hat: Einfach probieren!
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Quelle: Meine Arbeit, meine Erfahrungen und der Dialog mit Claude, ChatGPT und cove.ai. Die Bilder sind in Midjourney generiert, die Präsentation entstand mit Gamma.
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